Feste
Die asiatischen Buddhisten feiern oft und gerne! Die meisten Festdaten richten sich nach dem Mondkalender und sind schwer im Voraus zu kalkulieren. Auch je nach Tradition und Kulturkreis werden unterschiedliche Feste und zu unterschiedlichen Daten gefeiert.
Das Vesakh-Fest
Das höchste buddhistische Fest ist Vesakh – das ist die Feier der Geburt, der Erleuchtung und des Todes (Eingang ins Parinirvana) des Buddha. Alle drei Ereignisse haben der Überlieferung nach in einer Vollmondnacht im Monat »Vesakha« stattgefunden; das entspricht in etwa unserem Monat Mai. Deshalb wird Vesakh in den meisten buddhistischen Ländern und im Westen am (ersten) Vollmondtag im Monat Mai gefeiert. An diesem höchsten buddhistischen Feiertag wird in den Theravada-Ländern besonders Gebefreudigkeit geübt, den Klöstern wird gespendet, Arme gespeist, Tiere werden an diesem Tag nicht getötet oder geschlachtet, sondern oft freigelassen, Gefangene begnadigt. Vesakhfeiern finden auch in vielen buddhistischen Gemeinschaften in der Schweiz statt.
Neujahrsfeste
Viele buddhistische Länder feiern ihr Neujahrsfest nach dem Mondkalender. Besonders beliebt und bekannt ist Losar, das tibetische Neujahrsfest, das zum Neumond im Februar/März (meist zur Zeit unserer Fasnacht) stattfindet. Bei den Vietnamesen ist es im Januar/Februar das Tet-Fest, das mit Feuern und Drachentänzen großartig gefeiert wird. In Sri Lanka, Myanmar (Burma) und Thailand wird Neujahr ca. Mitte April gefeiert. Die Burmesen feiern es mit dem Wasserfest, waschen die Buddha-Statuen und bespritzen sich gegenseitig mit Wasser.
Einige weitere Feste
Dhammacakka-Tag: Am Vollmondtag im Juli wird das erste Drehen des Dharma-Rades gefeiert. Der Buddha hielt zwei Monate nach seiner Erleuchtung im Gazellenhain von Sarnath bei Benares den fünf Asketen seine erste Lehrrede, das Dhammacakka-Sutta, das den mittleren Weg und die Vier Edlen Wahrheiten lehrt. Dies ist der Beginn des Regenzeit-Retreats (Vassa) der Mönchen und Nonnen.
In Ostasien sind Ahnenfeste weit verbreitet. In Vietnam wird etwa im August/September das Ullambana-Fest zum Gedenken an Verstorbene und Eltern gefeiert. Es ist auch der Tag der Hungrigen Geister (Petas), der mit Opfergaben und Rezitationen begangen wird.
In den Theravada-Ländern wird am Vollmondtag im Oktober/November Pavarana, das Ende des Regenzeit-Retreats (Vassa) gefeiert mit Lichtern und Kathina-Zeremonien (die Mönche erhalten neue Roben). Gleichzeitig ist es auch der Abhidhamma-Tag: Der Legende nach hat der Buddha den Abhidhamma – die höhere, systematisierte buddhistische Philosophie – drei Monate lang seiner Mutter und anderen Gottheiten im Tavatimsa-Himmel gelehrt und kehrte an diesem Tag auf die Erde zurück.